In den Küchen der Welt ist Reis meist eine Beilage, in Italien hingegen steht er im Mittelpunkt einzelner Traditionsgerichte. Das ist nicht geringzuschätzen, denn es markiert eine gelungene Integrationsgeschichte. Die beginnt im alten Rom, in der dem Reis nur eine medizinische Bedeutung beigemessen wurde. Die Besetzung von Sizilien durch die Araber im 10. Jahrhundert dann führt ihn in die Kulinarik ein. Venedigs Kaufleute nehmen sich der Sache an, doch erst im 14. Jahrhundert beginnen Zisterziensermönche bei Vercelli mit dem Reisanbau. Heute beheimatet Italien das größte Reisanbaugebiet in Europa.
Familie Rondolino kümmert sich in dritter Generation um 137 ha Reisfelder, die mit Schmelzwasser aus den nahen Alpen geflutet werden und Fröschen, seltenen Vögeln wie dem Wiedehopf und Fischen wie dem Amur-Karpfen eine Heimat bieten. Die Felder werden in einer wohldosierten Mischform aus naturnahem Anbau und klassischer Landwirtschaft bewirtschaftet, mal werden Beikräuter von Hand gezupft, mal wird aber auch der Traktor ins Feld geschickt.
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- Foto: ©Sophia Schillik
- Text: ©Hans-Georg Pestka